Solidarität mit Landarbeitern in Europa

Der Tod des zugewanderten Landarbeietrs Satnam Singh löste Proteste gegen die ausbeuterischen Bedingungen aus, denen Saisonarbeiter in der Landwirtschaft in Italien und ganz Europa ausgesetzt sind. Sein Fall ist eine tragische Erinnerung daran, dass in der Landwirtschaft der Profit oft über die Rechte der Arbeitnehmer und sogar über das menschliche Leben gestellt wird.
Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft sind das Rückgrat des europäischen Agrarsektors, doch viele von ihnen sind gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt, haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und leben in rechtlicher Unsicherheit. Angesichts von 2,4 Millionen gefährdeten Saisonarbeitern fordern wir von den Staats- und Regierungschefs der EU dringende Maßnahmen. Mit unserer Kampagne „Solidarität mit Landarbeiter*innen in Europa“ fordern wir faire Arbeits- und Sozialstandards für alle Landarbeiter. Dazu gehören sichere Unterkünfte, angemessene Arbeitsmittel, Zugang zu medizinischer Versorgung und Aufenthaltsgenehmigungen für Menschen mit irregulärem Status, die Opfer von Arbeitsrechtsverletzungen geworden sind.
Wir stehen erst am Anfang dieser Kampagne und haben als ersten Schritt einen Aufruf gestartet, der bereits von 83.047 Menschen unterstützt wird. Viele haben ihre Solidarität und die dringende Notwendigkeit von Veränderungen zum Ausdruck gebracht:
„Ich schließe mich der Forderung an, die Rechte und die Würde aller Landarbeiter in ganz Europa, insbesondere der Wanderarbeitnehmer, zu fördern. Die Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen, des Zugangs zu Gesundheitsdiensten und grundlegender Menschenrechte ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern ein moralischer Imperativ. Es ist an der Zeit, dass die Europäische Union konkrete Maßnahmen ergreift, um die Ausbeutung zu beenden und denjenigen, die zu unserer Lebensmittelversorgungskette beitragen, einen angemessenen Lebensstandard zu garantieren.“ - Gabriel aus Spanien
„Meine italienischen Großeltern haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter ähnlichen Bedingungen gearbeitet. Ich möchte nicht, dass andere Menschen ein Jahrhundert später immer noch so leiden müssen.“ - Paolo aus Italien
Wir untersuchen nun, wie wir diese Kampagne am besten vorantreiben und Partnerschaften aufbauen können, um unsere Wirkung zu verstärken. Durch die Mobilisierung des öffentlichen Drucks und die direkte Ansprache von politischen Entscheidungsträgern werden wir weiterhin auf Gerechtigkeit drängen und sicherstellen, dass diejenigen, die uns ernähren, mit der Würde und dem Respekt behandelt werden, den sie verdienen.